Die Heizlastberechnung ist ein wesentlicher Bestandteil der Planung von Heizungsanlagen. Sie dient dazu, die notwendige Heizleistung zu bestimmen, die erforderlich ist, um ein Gebäude auch an den kältesten Tagen des Jahres angenehm warm zu halten. Die Heizlast eines Gebäudes wird in Kilowatt (kW) angegeben und muss so berechnet werden, dass alle Wärmeverluste, die durch die Gebäudehülle entstehen, ausgeglichen werden können.
Die Berechnung der Heizlast basiert auf der DIN EN 12831, einer europäischen Norm, die die Methodik zur Ermittlung der Heizlast festlegt. Diese Norm berücksichtigt verschiedene Faktoren, wie die Gebäudegeometrie, die Isolierung, die Fensterflächen und -qualität, die Außentemperaturen sowie die gewünschte Innentemperatur.
Ein typischer Ansatz zur Berechnung der Heizlast ist die Formel: Heizlast (ΦHL) = ΦT + ΦV + ΦRH. Hierbei steht ΦT für den Transmissionswärmeverlust, ΦV für den Lüftungswärmeverlust und ΦRH für den zusätzlichen Wärmeverlust durch Strahlung und Feuchtigkeit. Diese Formel hilft dabei, die verschiedenen Verlustquellen zu quantifizieren und die Gesamtheizlast zu ermitteln.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Heizlast nicht mit dem Heizwärmebedarf gleichzusetzen ist. Der Heizwärmebedarf gibt an, wie viel Energie über das Jahr verteilt benötigt wird, um ein Gebäude zu beheizen, und wird in Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr (kWh/(m²·a)) ausgedrückt. Die Heizlast hingegen bezieht sich auf die Spitzenlast, also die maximale Heizleistung, die zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt wird.
Eine korrekte Heizlastberechnung ist entscheidend für die Auslegung einer effizienten und wirtschaftlichen Heizungsanlage. Eine zu hoch angesetzte Heizlast führt zu einer Überdimensionierung der Anlage, was unnötige Kosten und Energieverbrauch verursacht. Eine zu niedrig angesetzte Heizlast kann hingegen dazu führen, dass die Räume nicht ausreichend beheizt werden können, was Komforteinbußen und möglicherweise auch Bauschäden zur Folge haben kann.