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Welche Vorteile hat ein modulierender Brenner gegenüber der Zweipunktregelung?

Inhaltsverzeichnis

Die effiziente Steuerung und Regelung von Heizsystemen ist ein essenzieller Bestandteil der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Eine zentrale Frage dabei ist, ob eine modulierende Brennerregelung oder eine Zweipunktregelung die bessere Wahl ist. Modulierende Brenner bieten in vielen Fällen deutliche Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz, Anlagenlebensdauer und Komfort. In diesem Fachartikel werden die technischen Grundlagen, relevanten Normen sowie die praktischen Vorteile eines modulierenden Brenners detailliert beleuchtet.

Technische Grundlagen und Prinzipien

Ein modulierender Brenner passt seine Leistung stufenlos an den aktuellen Bedarf an, während eine Zweipunktregelung lediglich zwischen den Zuständen "ein" und "aus" wechselt. Dies führt bei Letzterer zu einem häufigen Takten des Brenners, was den Energieverbrauch erhöhen und den Verschleiß der Komponenten beschleunigen kann. Modulierende Brenner arbeiten mit variablen Leistungsstufen und können die Temperatur im System präziser regeln, was zu einer effizienteren Nutzung der zugeführten Energie führt.

Vergleich der Betriebsweisen

KriteriumModulierender BrennerZweipunktregelung
EnergieeffizienzSehr hochNiedriger durch Takten
VerschleißGeringerHöher durch ständiges Ein-/Ausschalten
TemperaturstabilitätSehr stabilSchwankend
InvestitionskostenHöherGeringer
BetriebskostenNiedriger durch EinsparungenHöher durch ineffizienten Betrieb

Relevante Normen, Vorschriften und Richtlinien

  • DIN EN 15502-1: Norm für gasbefeuerte Heizkessel, die auch modulierende Betriebsweisen beschreibt.
  • ErP-Richtlinie (EU 813/2013): Legt Effizienzanforderungen für Heizgeräte fest und fördert den Einsatz effizienter Technologien.
  • VDI 2035: Richtlinien zur Vermeidung von Schäden in Warmwasserheizungsanlagen, die auch die Effizienzsteigerung durch modulierende Systeme berücksichtigt.

Aktuelle Trends und Zukunftsperspektiven

Die Entwicklung in der Heiztechnik geht klar in Richtung erhöhter Energieeffizienz und smarter Regelungstechnik. Modulierende Brenner werden zunehmend mit digital vernetzten Gebäudemanagementsystemen kombiniert, um den Energieverbrauch weiter zu minimieren. Auch die Integration mit erneuerbaren Energien, wie z. B. Solarthermie, profitiert von modulierenden Betriebsweisen.

Anwendungsbeispiele und Praxisbezug

Ein typisches Beispiel ist die Nachrüstung einer Heizungsanlage in einem Mehrfamilienhaus. Durch den Austausch eines alten Kessels mit Zweipunktregelung gegen einen modernen, modulierenden Brenner konnten die Energiekosten um 20 % gesenkt werden. Dies ist vor allem auf die bedarfsgerechte Anpassung der Leistung zurückzuführen, wodurch Überhitzung und unnötiges Takten vermieden wurden.

Fazit und Ausblick

Die Vorteile eines modulierenden Brenners gegenüber einer Zweipunktregelung sind vorrangig in der Energieeffizienz, der Langlebigkeit der Anlage und dem gesteigerten Komfort zu sehen. Auch wenn die Investitionskosten zunächst höher sind, amortisieren sich diese durch die Einsparungen im laufenden Betrieb. Mit der zunehmenden Digitalisierung und der Integration in Smart-Building-Systeme wird die Bedeutung modulierender Systeme in der TGA weiter steigen.

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