Die Heizlastberechnung ist ein entscheidender Schritt bei der Planung und Auslegung von Heizsystemen für Gebäude. Sie ermöglicht es, die benötigte Wärmeleistung zu bestimmen, um eine angenehme Raumtemperatur während der Heizperiode aufrechtzuerhalten. Die Heizlast eines Gebäudes wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter die Isolierung, die Gebäudegeometrie, die Materialien und die Nutzung des Gebäudes.
Die grundlegende Formel für die Heizlastberechnung lautet: Heizlast ΦHL = ΦT + ΦV + ΦRH. Diese Formel setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen:
- Transmissionswärmeverluste (ΦT): Dieser Wert beschreibt den Wärmeverlust durch die Außenhülle des Gebäudes. Er wird beeinflusst durch die Dämmung, die Materialien und die Konstruktion der Wände, Fenster und Türen.
- Lüftungswärmeverluste (ΦV): Hierbei handelt es sich um den Wärmeverlust, der durch den Austausch von Innen- und Außenluft entsteht. Dieser Wert hängt von der Luftdichtheit des Gebäudes und den Lüftungsgewohnheiten der Bewohner ab.
- Aufheizleistung (ΦRH): Die Aufheizleistung ist die zusätzliche Wärmeenergie, die benötigt wird, um das Gebäude auf die gewünschte Temperatur zu bringen, insbesondere nach längeren Absenkphasen oder zu Beginn der Heizperiode.
Die genaue Berechnung der Heizlast ist komplex und erfordert detaillierte Informationen über das Gebäude sowie klimatische Daten. In Deutschland basiert die Heizlastberechnung auf der DIN/TS 12831-1:2020-04, die eine standardisierte Methode zur Ermittlung der Heizlast bietet.
Es ist wichtig zu beachten, dass eine korrekt berechnete Heizlast nicht nur für den Komfort und die Energieeffizienz entscheidend ist, sondern auch eine Überdimensionierung der Heizanlage verhindert, was wiederum Kosten spart und die Umwelt schont. Daher sollte die Heizlastberechnung von Fachleuten durchgeführt werden, die Erfahrung mit den aktuellen Normen und den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Gebäudes haben.